Aktuelle Zollstatistik: Stellungnahme des Markenverbands


Produkt- und Markenpiraterie: Lage unverändert dramatisch

Berlin, 16.03.2012 Die aktuell vom deutschen Zoll vorgestellte Statistik zur Beschlagnahme von Piraterieware im Jahr 2011 lässt keine Entschärfung der dramatischen Lage erkennen. Die Zahl der Grenzbeschlagnahmefälle blieb nahezu unverändert im Vergleich zu 2010. Besonders problematisch ist, dass sowohl Kinder verstärkt in den Focus der Fälscher rücken, als auch die Zunahme des Versands in kleinen Mengen. Gerade im Kosmetikbereich macht dies spektakuläre Aufgriffe, wie große Containerfunde, immer schwieriger und es muss unzähligen Kleinsendungen einzeln nachgegangen werden.

“Leider bestätigt sich der Trend aus dem vergangenen Jahr, dass gefälschte Ware immer häufiger in kleinen Mengen, meistens zurückgehend auf Internetgeschäfte, versandt wird und damit die Verfolgung für Zoll und Rechteinhaber immer schwieriger wird. Besonders besorgniserregend sehen wir die dramatische Zunahme aufgefundener Fälschungen im Bereich der Spielwaren und elektronischen Spielwaren, die im Vergleich zu 2010 um 25 Prozent gestiegen ist. Kriminelle machen damit auch vor der Zielgruppe Kinder nicht halt“, so Christian Köhler, Hauptgeschäftsführer des Markenverbandes. „Plagiate verursachen weltweit jährlich einen Schaden in Höhe von 250 Mrd. US-Dollar. Wie dramatisch die Dunkelziffer an Plagiaten in Deutschland sein muss, wird klar, wenn man die weltweite Zahl in Bezug zu der Wirtschaftsleistung Deutschlands und den aufgegriffenen Plagiaten in Höhe von 83 Millionen Euro setzt. Dann handelt es sich bei den aufgegriffenen Plagiaten nur noch um die Spitze des Eisbergs.“

Er ergänzt: „Der Markenverband setzt sich daher weiterhin engagiert ein für eine Verschärfung des Strafrechtes und die Schulung von Richtern, um die Sensibilität für diese Straftaten zu schaffen. Zusätzlich bedarf es neuer gesetzlicher Grundlagen für die Verantwortung von Internetverkaufsplattformen, die häufig Profiteure dieser kriminellen Handlungen sind.“

Im vergangenen Jahr wurden im Produktsegment Parfum und Kosmetik Waren im Wert von 1,3 Mio. Euro beschlagnahmt. „Produkt- und Markenpiraterie ist hochgradig innovationsfeindlich, gefährdet die Verbrauchersicherheit, vernichtet auch in Deutschland jährlich hunderte von Arbeitsplätzen und sorgt in den betroffenen Branchen für Millionenschäden. Die Unternehmen der Kosmetikbranche investieren deshalb jedes Jahr weltweit siebenstellige Summen, um dieser immensen Vernichtung von Markenwerten entgegenzutreten. Allerdings bieten die kleinen Verpackungs– bzw. Stückeinheiten kosmetischer Produkte weiterhin genug Möglichkeiten für Produktpiraten. Ich gehe daher von einer nicht unerheblichen Dunkelziffer an gefälschter Kosmetika in nicht autorisierten Vertriebswegen wie etwa Internet-Auktionsplattformen aus. Der VKE-Kosmetikverband hält insofern ACTA auch weiterhin für einen probaten Weg, um die globale Verfolgung des Diebstahls von geistigem Eigentum zu ermöglichen.“, erklärt VKE-Kosmetikverband Präsident Stephan Seidel, Geschäftsführer Clarins GmbH.

Quelle: Markenverband


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