Markenwettlauf um “Occupy Wall Street” – wer besetzt die Marke?

Die Protestbewegung “Occupy” ist dieser Tage in aller Munde.
Wird einem Begriff erhöhte mediale Aufmerksamkeit zuteil, kommt es nahezu reflexartig zu diversen Markenanmeldungen, um die Bezeichnung für verschiedene Waren oder Dienstleistungen zu monopolisieren. So aktuell geschehen beim US Patent & Trademark Office USPTO. Am 24. Oktober wurde von der Organisation Occupy Wall Street AKA Friends of Liberty Park die Marke “OCCUPY WALL STREET” für Waren der Nizzaklassen 16 (Druckereierzeugnisse), 18 (Taschen), 25 (Bekleidung) und 41 (Unterhaltung) angemeldet. Das USPTO führt die Marke unter der Seriennummer 85454550.

Ebenfalls am 24. Oktober wurde von der Fer-Eng Investments, LLC mit Sitz in Kalifornien die identische Bezeichnung für die Klasse 25 (Bekleidung) angemeldet.

Am 23. Oktober erfolgte die Markenanmeldung (Serial Number 85453994) für das Kennzeichen “OCCUPY” ebenfalls in der Klasse 25.

Nicht die Wall Street, sondern Washington DC möchte der Anmelder der Marke “OCCUPY D.C. 2012” (Klasse 25) beehren.

“Unoccupied” ist übrigens noch das deutsche Markenregister und auch für die Europäischen Gemeinschaftsmarken lassen Markenanmeldungen noch auf sich warten. Also liebe Markengoldgräber besetzt “occupy”!

Löschungsanträge (44/2011)

Gegen die nachfolgenden Marken wurde vom Deutschen Patent- und Markenamt in der 44. Kalenderwoche ein Löschungsantrag veröffentlicht.

301 67 346
DIE BLAUE NACHT
Nizzaklassen: 16, 35, 41

302 13 243
Die Blaue Nacht
Nizzaklassen: 11, 16, 25, 28, 41

30 2010 064 769
eib
Nizzaklassen: 09, 35, 42

30 2010 074 820
SymbioTec
Nizzaklassen: 03, 41

30 2011 000 512

Nizzaklassen: 35, 41, 42

Quelle: DPMA

Tablet-PCs – MarkMonitor analysiert den Markt für Plagiate

MarkMonitor®, der weltweit führende Anbieter im Bereich Markenschutz für Unternehmen, hat heute eine Sonderausgabe des Brandjacking Index® veröffentlicht, die sich speziell mit Tablet-Computern beschäftigt. Innerhalb eines einzigen Tages konnte MarkMonitor mehr als 23.000 Online-Verkaufsanzeigen für Tablet-PCs aufspüren, die Plagiate, mutmaßliche Fälschungen und Graumarktprodukte angeboten haben. Identifiziert wurden außerdem über 6.600 Fälle von Cybersquatting, die jährlich mehr als 75 Millionen Seitenaufrufe generieren.
Der Brandjacking Index ist das Ergebnis einer von MarkMonitor durchgeführten Analyse, bei der an einem einzigen Tag im dritten Quartal 2011 fünf führende Tablet-Computermarken im Mittelpunkt standen. Untersucht wurden Verkaufsanzeigen auf 23 Online-Marktplätzen für das Firmenkundengeschäft (B2B) und für Privatkunden (B2C). Außerdem griff MarkMonitor auf Alexa und auf Registrierungsdaten für Domains zurück, um Markenmissbrauch anhand von Domainnamen zu ermitteln und den dadurch generierten Online-Traffic zu bemessen.

„Beim Online-Brandjacking wird genau darauf geachtet, was den Markt bewegt. Von besonderem Interesse sind dabei Markentrends. Wurden diese erst einmal erkannt, werden sie unverzüglich für die eigenen Zwecke missbraucht“, erklärt Frank Schulz, Sales Manager Central Europe bei MarkMonitor. „Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsgeschäfts sollten sich Kunden vor diesen ‚Markenimitatoren’, die in der Masse der Angebote nicht immer leicht auszumachen sind, besonders in Acht nehmen. Ausgesprochen wachsam müssen aber vor allem auch die Markeninhaber selbst sein, um denjenigen, die sich auf ihre Kosten bereichern wollen, einen Strich durch die Rechnung zu machen.“

Das Online-Geschäft mit Tablet-Computern boomt. So wird auch mit Brandjacking viel Geld gemacht, da vor allem auf Kunden abgezielt wird, die auf der Suche nach besonders günstigen Angeboten sind. MarkMonitor nahm 23.000 verdächtige Verkaufsangebote auf den Online-Marktplätzen unter die Lupe und teilte sie dann in drei Gruppen ein: Plagiate, mutmaßliche Fälschungen und Graumarktprodukte. Außerdem identifizierte MarkMonitor 15 Firmen, die Plagiate von Tablet-Computern herstellen, sowie knapp 8.000 Einzelanbieter, von denen 766 große Mengen an möglicherweise gefälschten Tablet-PCs anbieten.

Knapp 20% der Verkaufsanzeigen für Plagiate enthielten Markenbegriffe, die dafür sorgen sollen, dass der Artikel auch in den Ergebnislisten jener Kunden aufgeführt wird, die eigentlich nach echten Markenprodukten suchen. Bei mutmaßlichen Fälschungen hingegen kamen statt der Verwendung von Markenbegriffen häufig andere Taktiken zur Anwendung, um eine Verbindung zur rechtmäßigen Marke herzustellen. Dabei wird aber möglichst vermieden, dass das Angebot vom Markeneigner entlarvt wird und dieser Gegenmaßnahmen ergreift.

Zum Beispiel wurden die Anzeigen häufig mit Fotos von Markenerzeugnissen versehen, ohne die Marke explizit zu erwähnen; in manchen Fällen hatte man den Markennamen auch im Bild unkenntlich gemacht. Eine andere Strategie bestand darin, den Ausdruck „OEM“ zu verwenden, um zu suggerieren, dass der angebotene Tablet-Computer einem nicht autorisierten Produktionslauf eines rechtmäßigen Herstellers entstammt. Auf eine mögliche Fälschung ließ nicht selten auch der Zeitpunkt schließen, zu dem das Produkt verfügbar war. So boten 26 Großhändler möglicherweise gefälschte Tablet-PCs bis zu einem Monat vor der offiziellen Markteinführung an. Diese Tablet-Computer waren üblicherweise halb so teuer wie die Originalprodukte.

Im Gegensatz dazu boten auf den Graumarkt spezialisierte Händler echte Markenerzeugnisse an, die Preise der autorisierten Vertriebswege wurden aber überschritten. Im Durchschnitt wurden 15% auf den empfohlenen Verkaufspreis des Herstellers aufgeschlagen: In Absatzgebieten, in denen die offizielle Markteinführung des Produkts noch nicht erfolgt war, wurden in manchen Fällen sogar knapp 50% mehr verlangt.

„Das Internet bietet unmittelbare Einblicke in Trends, die beim Brandjacking geschickt ausgenutzt werden, um den Online-Traffic und die Einkünfte rechtmäßiger Marken anzuzapfen“, erklärt Schulz. „Die Markeneigner müssen diese ‚Konkurrenz im Hinterhalt’ bekämpfen, um ihre Kunden, ihre Marketing-Investitionen und den Wert ihrer Marken zu schützen.“

Quelle: Pressemitteilung